Evangelischer Arbeitskreis Sachsen-Anhalt

Unser Verhältnis zu den Kirchen und Religionsgemeinschaften in Sachsen-Anhalt

Hinweise und Anregungen des EAK zur Erarbeitung des CDU-Wahlprogramms 2021

Aus dem Wahlprogramm zur Landtagswahl 2016 sollten die Ausführungen über das Verhältnis der CDU zu den Kirchen und Religionsgemeinschaften übernommen und ggf. nur sprachlich angepasst werden. Sie gehören zum Grundbestand von CDU-Politik. Die Diskussion über eine mögliche Ablösung der sog. Staatsleistungen sollte konstruktiv aufgenommen werden, sobald der Bundestag ein Grundsätzegesetz zur Ablösung der Staatsleistungen beschlossen hat.  

Ferner soll ein neuer, eigenständiger Abschnitt aufgenommen werden. Hierzu folgender Formulierungsvorschlag: 

Unser Verhältnis zu den Kirchen und Religionsgemeinschaften in Sachsen-Anhalt 

Die Geschichte Mitteldeutschlands ist eng mit dem friedlichen Zusammenleben und dem Streit von Religionen und Konfessionen verbunden. Mitteldeutschland war und ist der Sitz von Bischöfen. Magdeburg und Wittenberg waren eine der Hauptorte einer sich ausbreitenden Reformation und Magdeburg musste dieses 1631 mit seiner fast vollständigen Zerstörung bezahlen. Städte in Mitteldeutschland boten zum Beispiel den verfolgten Hugenotten Schutz und neue Heimat. Das Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts beherbergte lange Zeit eine bedeutende jüdische Kultur, die durch die NS-Herrschaft fast vollständig ausgerottet wurde. 

Nach und nach wächst wieder jüdisches Leben in diesem Land. Wir unterstützen den Neubau von Synagogen in Dessau und Magdeburg und die Entfaltung jüdischen Lebens. Jüdisches Leben ist aber wieder gefährdet, wie der Anschlag 2019 auf die Synagoge in Halle zeigte. 

Die christlichen Kirchen mit ihren Gemeinden und deren Engagement prägen in hohem Maße das Leben in diesem Lande mit. Dieser Arbeit wollen wir auch zukünftig gute Entfaltungsmöglichkeiten gewähren.

Migration, die seit Jahren unser Land erreicht, bringt Menschen mit bisher weitgehend unbekannten Glaubensformen zu uns. Auch diesen Einwohnern wollen wir im Rahmen des Grundgesetzes gute Wirkungsmöglichkeiten bieten. 

Wir erwarten von den Angehörigen aller Religionen und von allen Einwohnern in Sachsen-Anhalt, die keiner Religion angehören, dass sie friedlich und in gegenseitiger Achtung miteinander umgehen. Soweit es denn möglich ist, werden wir das gegenseitige Kennenlernen und Achten fördern. Intoleranz werden wir entschieden bekämpfen

Jürgen Scharf
EAK-Landesvorsitzender

Dieser Artikel ist im EAK-Rundbrief zu Pfingsten 2020 erscheinen.